Neues aus Nnudu, Okt 2011
Wie in den letzten drei Jahren reisten wir (Lothar und Marianne) auch in 2011 im Oktober für drei Wochen nach Nnudu. Nach Abstimmung mit dem Gemeinderat sollte das Wasserleitungsnetz ergänzt werden, um auch weiter vom Zentrum entfernt liegende Dorfteile mit gutem Trinkwasser zu versorgen. Zusätzlich wollte Lothar die Möglichkeiten der Solarstromerzeugung erkunden und Marianne wollte mit Frauen aus Nnudu die ersten Schritte zur Nähstube organisieren.
Zu unserer großen Freude konnten wir uns von der Funktionsfähigkeit des in den letzten drei Jahren gebauten „Trinkwassersystems“ überzeugen. Die Einwohner sind sehr stolz auf „Ihr Werk“ und glücklich, auch in der trockenen Jahreszeit über ausreichend sauberes Trinkwasser zu verfügen. Immer wieder bedanken sie sich insbesondere bei Gott und fühlen sich reich beschenkt.
Die Arbeiten zum Ausheben der Leitungsgräben gingen in diesem Jahr nur zögerlich voran. Zu dieser Jahreszeit ungewöhnlich häufige, sintflutartige Regenfälle und orkanartige Sturmböen behinderten die Arbeiten enorm. Die ausgehobenen Gräben wurden aufgrund der Wettereskapaden zum Teil wieder zugeschüttet. Nur mit einer gehörigen Portion Gelassenheit und hoher Flexibilität meisterten alle zusammen die schwierige Situation. Zusätzlich erschwerten Hitze und eine enorm hohe Luftfeuchtigkeit die Arbeiten. Sie kosteten Energie und schränkten unsere Arbeitsleistung auch ein.
Unser Ziel, 1.900 m Leitungen zu verlegen und 7 bis 10 neue Zapfsäulen zu installieren, haben wir in der knappen Zeit vor Ort nur zum Teil erreicht. Aufgrund unserer gemachten Erfahrungen in den letzten Jahren war klar, dass die Männer von Nnudu in der Lage und Willens sind, unter der Leitung des Chiefs die Restarbeiten durchzuführen. Sie haben seither den Leitungsbau vervollständigt und 7 neue Zapfstellen angeschlossen.
Neben dem Wasserprojekt finanzierte der Verein der Bäckerin Augustina und ihren mitarbeitenden Töchtern den Ausbau eines Verkaufsshops im benachbarten Dorf Kwanjarko, den ihr verstorbener Mann begonnen hatte.
Schon im Jahr 2010 startete der Verein seine Investition in Bildung. Drei junge Männer aus Nnudu absolvieren ihre vom Verein geförderten Berufsausbildungen. Wir konnten uns von den guten Zwischenergebnissen überzeugen. Unsere Bildungsinitiative haben wir auf das Dorf Juapong ausgeweitet. Nancy (16 Jahre) möchte unbedingt einmal Hochzeitskleider nähen. Mit unserer Unterstützung konnte sie am 7. November 2011 ihre zweijährige Ausbildung zur Schneiderin beginnen.
Der Start der Nähstube in Nnudu wurde auf 2012/13 verschoben. Bertha, die sich dafür sehr interessierte, hat geheiratet und ist ihrem Mann in die Hauptstadt gefolgt.
Von über 15.000 € Gesamtausgaben in 2011 für alle Hilfsprojekte entfiel etwa die Hälfte auf das Trinkwasserprojekt, danach folgten Berufsausbildung und Gewerbeförderung. Für die in Nnudu für Ende 2012 geplante Solarstromanlage wurden erste Leerrohre im Zuge der Trinkwasser-Leitungsgräben mit verlegt.