Solarstrom für Kwanjarko

Ausbauprojekt zum Hauptprojekt Sauberes Trinkwasser und Solarstrom für Kwanjarko

In 2017 sicherte das Nachbardarf Nnudu zu, die solarstrombetriebene Wasserförderung für Kwanjarko gegen Entgelt mit zu übernehmen, solange die Kapazität ihrer vorhandenen Anlagen trotz wachsendem Wasserbedarf dafür noch Spielraum bietet. Eine eigene Solarstrombetriebene Wasserförderung und die Solaranlage wurde daher zunächst auf spätere Ausbauprojekte verschoben, erwies sich spätestens in Zusammenhang mit Covid19 inzwischen als notwendiger Ausbau. Außerdem wünschen sich insbesondere Frauen und andere Kleingewerbetreibende vermehrt eine sichere Solarstromversorgung zur Verbesserung ihrer Erwerbsmöglichkeiten, da die staatliche Stromversorgung desolat und teuer ist.

Ziele
  • Sichere Stromversorgung ohne Spannungsschwankungen (zum Betrieb von Pumpen, Kühlgeräten, Beleuchtung und kleinen Maschinen) ohne Brennstoffkosten
  • Gewährleistung des unterbrechungsfreien Betriebs der Wasserpumpen
  • Zeit- und Kraftersparnis für Frauen und Kinder kann zu verbesserter Bildung und für Erwerbstätigkeiten genutzt werden (Perspektiven schaffen!)
  • Zuverlässiger Solarstrombetrieb, nachhaltig, Umwelt und Ressourcen schonend
Maßnahmen
  • 12 Solarmodule mit Befestigungssystem (auf dem zu verstärkenden Dach des neuen Wasserreservoirs von Kwanjarko) zur Stromerzeugung unter Einsparung von über 3.000 Tonnen CO² jährlich über 25-30Jahre
  • Umlaufender Gang auf Höhe des Reservoir-Dachs verschweißt mit Treppenzugang zur Reinigung der Solarmodule
  • Wechselrichter (ca. 3,5kW) installiert im Vorraum des Wasserreservoirs mit Spezialkabeln, Sicherungen und Verteilerkasten, etc.
  • Verlegung der 230V-Stromleitungen zwischen der Solarstrom-Erzeugungsanlage und einem kleinen, zu bauenden lokalen Stromnetz zum Anschluss der Stromverbraucher und zur Kopplung an das Batteriesystem von Nnudu, das auch in Kwanjarko für die Deckung des Strombedarfs über 24 Stunden/Tag sorgen soll.

Die Solarmodule und den Wechselrichter kaufen wir bei einem spezialisierten ghanaischen Lieferanten, der auch Import, Transport und Montage der Solarstromerzeugung sowie eine firmenseitige Schulung übernimmt und mit dem wir bei drei anderen Solarstromprojekten in Nachbardörfern gute Erfahrungen gemacht haben. Alle weiteren Materialbeschaffungen und Arbeiten werden mit den Bewohnern von Kwanjarko und ihrem lokalen Projektleiter gemeinsam ausgeführt, die ihre Aufgaben unentgeltlich erfüllen wollen. Das als verantwortlich benannte lokale Instandhaltungsteam wirkt bereits bei der Installation intensiv mit. Nach Einweisung durch den Projektleiter übernimmt das neue Solarkomitee und insbesondere operativ das Instandhaltungsteam die Verantwortung für Betrieb, Wartung und Instandhaltung. Das von den Haushalten und den Gewerbetreibenden erhobene Wasser- und Strom-Entgelt soll auch alle Betriebs- und Instandhaltungskosten der Solarstromanlage abdecken.

Die URBIS FOUNDATION in München (vgl. Unsere Partner) hat eine großzügige Förderung dieses Projekts bewilligt.

Projektkosten 10.000 €

Projektzeitraum Sep – Nov 2021

Projektleiter Dr. Lothar Ortmann, Mitglied des Vorstands

Inzwischen sind wir wieder wohlbehalten in Fürstenfeldbruck angekommen. Wir sind dankbar und zufrieden darüber, dass wir auch dieses „Großprojekt“ gemeinsam mit den Einwohnern erfolgreich umsetzen konnten. Am Morgen unserer Abreise übergaben wir in einer Feierstunde das Projekt in die Eigenverantwortung des Dorfes. Die Dorfbewohner, die fleißig bei den Bauarbeiten mitgeholfen hatten, zeigten sich „stolz wie Bolle“ und versprachen, die gesamte Anlage gut zu pflegen und dauerhaft nutzbar zu erhalten. Die Frauen, die für das Wasserholen zuständig sind, zeigten sich hocherfreut über die neue Wasserversorgung, die ihnen kürzere Wege und immer sauberes Trinkwasser über das gesamte Jahr bietet. Ein Garant dafür ist die installierte Photovoltaikanlage, die die Wasserpumpe sicher und umweltschonend mit Strom versorgt. Alle bedanken sich sehr herzlich bei den vielen Spendern, die dieses Projekt ermöglicht haben. In den letzten Wochen unseres Aufenthaltes veränderte sich das Klima. Die Tagestemperaturen stiegen auf 35° bis 38°, nachts kühlte es auf ca. 25° ab, und die ergiebigen Regenfälle ließen langsam nach. Der trockene Wüstenwind (Harmattan) machte sich auf den Weg aus dem Norden und erreichte zunehmend auch Ghana. Im Dezember beginnt dann die heiße und trockene Jahreszeit. Nachdem das Dach des Trinkwasserreservoirs von Kwanjarko von einem in Nnudu ansässigen Schweißer mit einer tragfähigen Dachkonstruktion versehen wurde, konnten die Solarpaneele in zwei Tagen montiert und samt Wechselrichter an die Solarbatterie angeschlossen werden. Seitdem liefern sie zuverlässig Strom. Die 2.700 Meter Wasserleitungen wurden zügig in die in harter Arbeit ausgehobenen Gräben verlegt. Alle 10 geplanten, im Dorf verteilten Zapfsäulen wurden fertiggestellt und werden eifrig genutzt. Die ins Bohrloch eingelassene 1,5PS starke Wasserpumpe arbeitet einwandfrei und fördert reichlich sauberes Wasser. Die Menschen bezeichneten es, nach dem sie es probiert hatten, als hervorragend, und die Frauen füllten gleich ihre mitgebrachten Behältnisse. Die Freude war auf allen Seiten sehr groß. Gerade rechtzeitig vor Beginn der Trockenzeit wurden alle Arbeiten erledigt, so dass zukünftig kein Mangel mehr an sauberem Trinkwasser besteht. Insgesamt kommen ca. 1.500 Menschen in den Genuss der nachhaltigen sauberen Trinkwasserversorgung, die mittels Solarstrom betrieben wird. Vor unserer Abreise wurde über das Instandhaltungsteam hinaus ein Solar- und Wasserkomitee gegründet, das Betrieb und Instandhaltung der errichteten Anlagen auch finanziell sicherstellen soll. Eine Aufgabe ist es, das vereinbarte Wassergeld einzuziehen und einen Teil davon für spätere Ersatzbeschaffungen zurückzulegen. Ein herzliches Danke gilt allen Mitgliedern, Spendern und den Menschen, die auf vielfältige Art und Weise mitgeholfen haben, dass das Projekt Sauberes Trinkwasser und Solarstrom für Kwanjarko finanziert und realisiert werden konnte. Sie haben zusammen mit der URBIS Foundation mit dazu beigetragen, die Lebensbedingungen der Dorfbewohner und ihre Perspektiven erheblich zu verbessern. Wir bleiben auch weiterhin aktiv und sorgen dafür, dass jeder Spenden-Euro zu 100% in nachhaltige Projekte fließt. Ihnen Allen wünschen wir eine entspannte Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr.

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Wittelsbacherplatz 7
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Tel: 08141 / 35 32 91

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