Eine Brücke für Ayeu

Bau einer Stahlbeton-Brücke im Dorf Ayeu

Situation vor Projektbeginn

  • Ayeu ist ein kleines Lehmhüttendorf, das in der Eastern Region Ghana/ im District Kraboa / Coaltar weit abseits der befestigten Strassen zwischen Kakaoplantagen liegt
  • in der Kakaocommunity leben etwa 50 Personen
  • das Dorf befindet sich auf einer Anhöhe die vom Fluß Kua umringt wird
  • während der Trockenzeit führt der einzige Zugang zu den Wohnhäusern über ein schmales Holzbrett über den ca. 8 Meter breiten Fluß Kua
  • während der 4 monatigen Regenzeit steigt der Pegel des Flusses um 5 Meter an und breitet sich damit über eine Strecke von 25 Metern aus
  • in der Regenzeit ist der Fluss nicht passierbar
  • die Landwirt*innen können ihre Erträge nicht zum Markt bringen, den Kakao nicht ausliefern, Kinder können nicht in die Schule, Alte und Kranke können nicht ärztlich versorgt werden
  • die Dorfbewohner*innen bitten mich darum, ihnen zu helfen, eine Brücke über den Fluß Kua zu bauen

Ziele

  • Zufahrt zum Dorf sichern
  • Kindern den Schulbesuch ganzjährig ermöglichen
  • medizinische Versorgung ganzjährig gewährleisten
  • Landwirt*innen und deren Familien Verkaufserlöse ganzjährig ermöglichen

Maßnahmen

  • wir wollen den Dorfbewohner*innen helfen eine Brücke zu bauen, die mit kleinen Transportfahrzeugen passierbar ist
  • die Brücke muss nach Lothars Ortmanns Bemessungen eine Länge von ca. 33 Metern haben
  • günstigste und machbare Bauweise nach bisherigem Ermessen, wäre eine Brücke aus 5 Betonpfeilern und einer Tragfläche aus Metallplatten
  • unvergüteter Bau der von Lothar Ortmann geplanten Brücke zusammen mit den Dorfbewohner*innen
  • Planungen überprüfen und absichern
  • Spenden sammeln und Finanzierung sicherstellen

Nach intensiver Überprüfung unseres Vorhabens, beschlossen wir einige Änderungen:

Angepasste Maßnahmen

  • die Brücke muss eine Länge von 44 Metern haben
  • dazu sind insgesamt 7 Betonpfeiler und 2 Auflager nötig
  • jeder Pfeiler benötigt ein extra gegossenes Fundament, um die Stabilität zu sichern

Mehr Infos unter betterplace

 

Projektkosten                                                               ca. 34.200 €

Projektleiter                                                                  Carolin Hirschfeld / stv. Owusu Kwasi

Planung / Bauleitung  / Kostenplanung                     Lothar Ortmann / stv. David Yeboah

beratende Prüfstatikerin                                              Sarah Hammerschick

beratender Planer                                                        Anton Ehbauer

Evaluation                                                                    Jakob Hirschfeld

Projektzeitraum                                                           Februar-Mai 2023

 

31.Januar bis 8.Juni 2023

Es geht los! Ausgestattet mit einer Zeichnung der Brücke in verschiedenen Ansichten, Spitzhacken, Schaufeln und Maßband fuhren Owusu, Lothar und ich nach Ayeu. Zur Dorfversammlung sind fast alle Dorfbewohner*innen, der Dorfchef Nana Opare Abebyu und auch Bewohner*innen des benachbarten Dorfs Oparekrom gekommen. Lothar erklärt, wie lange es dauern wird die Brücke zu bauen, was genau gemacht werden muss und dass alle Dorfbewohner*innen Ayeus unbedingt mithelfen müssen, um das Projekt tatsächlich umsetzen zu können. Die Kakaobauern aus Ayeu freuen sich alle sehr auf die Arbeit und sind hoch motiviert. Das merken wir als Lothar fragt um wieviel Uhr Morgens mit der Arbeit begonnen werden soll und wie lange gemeinsam gearbeitet wird. Nach kurzer Diskussion möchten sie morgens um 7 Uhr beginnen und täglich bis Mittags 13 Uhr durcharbeiten. Die Frauen versprechen für alle ein Mittagessen zu kochen.

Nachdem alles ausführlich besprochen war, wurde gleich mit den Bauarbeiten begonnen. Das Gelände wurde vorbereitet, Bäume und Baumwurzeln mit den Spitzhacken entfernt. Lothar und Owusu spannten eine Richtschnur, die die Mitte der Fahrbahn markiert. Der Ayeu Dorfbewohner Kofi David sprach Gebete, an denen sich alle beteiligten. Zu guter Letzt wurden die Ahnen mit einer Flasche Schnaps besänftigt und beschworen, damit sie sich am Brückenbau beteiligten.

 

 

 

In den folgenden Tagen und Wochen wurde wurde sehr hart gearbeitet. Insgesamt sind schließlich 9 Pfeiler auf solidem Grund errichtet worden. Das heißt, es mussten dafür Gruben ausgehoben werden, die an den Hangstücken bis zu 3 Meter Tiefe erreichten. Für jeden Pfeiler wurden zuerst Fundamente gegossen, die mit handgebundenen Stahlmatten gerüstet sind und aus denen die Armierungseisen-Verbindungen für die Pfeiler herausragten. Anschließend wurden darauf jeweils die Pfeiler errichtet. Auch diese bestehen im Inneren jeweils aus einer Stahlmatte und drei Stahlsäulen, die fest miteinander verbunden sind. Schreiner Mensah, der im Dorf wohnt, fertigte mit seine Helfern für jedes Fundament und jeden Pfeiler Verschalungen an. Diese wurden schließlich mit von Hand gemischtem Beton befüllt.

 

17.2.-21.3.23

Jakob und Anton sind zur Unterstützung angereist. Sie wohnen mit Lothar beim Bio-Kakaohändler Yayra Glover und fahren jeden Tag ins Dorf Ayeu um bei den Bauarbeiten mitzuarbeiten. Doch am Tag der Ankunft haben sie zuerst einmal wichtige Utensilien und Maschinen für den Bau besorgt: Gummimatten, Farbeimer, Beton-Rüttler, Schlagbohrmaschine etc.

Und dann ging es auch richtig los: 5 Wochen harte Arbeit auf der Baustelle. Dafür gabs aber auch Mittagessen vor Ort. Auch die Facharbeiter, Addo, Obama und David mussten ständig mit Wasser und Lebensmitteln versorgt werden. Und ständig mußte Beton angemischt und zu den Verschalungen geschleppt werden. Die Männer und Frauen des Dorfes haben 8 Wochen lang mitgeholfen.

Lothar hat die Bauarbeiten kontinuierlich und mit größter Sorgfalt geleitet und vorangebracht. Selbst die Malaria-Erkrankung zum Ende hin, hat sich Lothar nur zwei Tage Pause kosten lassen. Vielen herzlichen Dank für Deinen großartigen Einsatz als Baueiter für ganze 3 Monate!

18.4.23

Bis zu unserer Abreise am 18. April 2023 waren schließlich alle Pfeiler fertig gegossen. Auf den getrockneten Pfeilern auf der Straßenseite und über den Fluss rüber konnten schon die Stahlprofile fixiert und die Stabilisierung für den Handlauf angebracht werden.

 

Die Schweißarbeiten dauerten noch bis  Ende Mai an. Schweißer Addo aus Nnudu war mit Obama, dem Eisenbieger und dem technischen Projektleiter David vor Ort, um den Bau abzuschließen.

Der Dank des Dorfes Ayeu geht an Lothar – für seinen unermüdlichen Einsatz!

Unser Dank geht an das Unternehmen Yayra Glover LTD, das uns über den gesamten Zeitraum des Brückenbaus ihren Mitarbeiter Owusu Kwasi freigestellt hat, um uns ständig zu begleiten. Außerdem wurden uns komfortable Zimmer zur Verfügung gestellt und der Transport unserer Baumaterialien mit den firmeneigenen Lastwägen von Yayra Glover LTD unterstützt.

   

Wir danken allen, die uns finanziell so großzügig unterstützt haben! Allen voran PlugIn Festival aus FFB! Vielen Dank auch an Anna Lena & Nicolai Bode, das Gymnasium Neustadt an der Waldnaab, A.Saumweber GmbH & Co. KG, FIVV München-Solln, Rotary Club München-Solln, Stefan Uhlmann, Ruppert Saumweber, Eckart und Marion Eberle, Fridtjof und Katharina Jackson und viele mehr! Vielen Dank auch an Anton Ehbauer, Sarah Hammerschick und Jakob Hirschfeld für Eure ehrenamtliche Mitarbeit mit vollem Einsatz. DANKE!!!

Ohne Eure Unterstützung hätten wir das Projekt nicht realisieren können!

 

8.6.2023

Am 8.Juni wurde die Einweihung der Brücke gefeiert! Das rote Band wurde durchtrennt und als erstes Auto überquerte Projektleiter Owusu Kwasi mit seinem himmelblauen Kia die Brücke. Gleich darauf schloß sich Yayra Glovers Company, die sich auch tatkräftig an den Feierlichkeiten beteiligte, mit einem PickUp an. Es folgten der ghanaische Projektleiter David Yeboah, der Dorfchef Nana Opare Abebio der beiden Dörfer Ayeu und Oparekrom und alle Beteiligten. Eine Ziege wurde geschlachtet und noch lange bei fröhlicher Musik gemeinsam gefeiert und getanzt!

 

 

 

 



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