Hilfsregion

Karte Afrika mit Ghana

Unser zentrales Anliegen ist es nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Daher haben wir bewusst ein hinreichend friedliches afrikanisches Land mit geringer Kriminalität gewählt, so dass mittels Anschubfinanzierung beschaffte Materialien und gebaute Anlagen (z.B. Wasserversorgung und Solarstromversorgung) nicht gestohlen oder zerstört werden, sondern den Empfängern dauerhaft zur Nutzung erhalten bleiben.

Unsere Wahl fiel auf Ghana, wo wir uns auch ohne Dolmetscher auf Englisch mit den Einheimischen verständigen können. Angesichts von ca. 120 Stammessprachen verständigen sich die Ghanaer auch heute noch stammesübergreifend mit Hilfe der ehemaligen Kolonialsprache, und alle Kinder lernen heutzutage bereits ab dem Kindergarten Englisch. Nur in weitab gelegenen Landesteilen und mit älteren Frauen hapert es an der Verständigung. So ist im weitgehend sicheren Ghana die direkte Kommunikation mit Einheimischen überwiegend frei von Missverständnissen und unter Beachtung kulturell wichtiger Sensibilitäten möglich. Durch die auf Augenhöhe geführten Gespräche war es uns möglich, eine Vertrauensbasis mit einer ganzen Reihe von Einheimischen zu schaffen, die für sachliche Ergebnisse in einem Entwicklungsland sehr wichtig ist.

Wie in vielen anderen Entwicklungsländern auch gibt es in Ghana einen eklatanten Gegensatz zwischen den großen Städten und den Dörfern in abgelegenen ländlichen Gebieten. Wie unsere auf eigene Kosten nach Ghana gereisten Vorstandsmitglieder zum Teil seit 2006 immer wieder feststellen konnten, sind die Großstädte Accra, Kumasi, Tema etc. in ihrer Entwicklung inzwischen überwiegend schon fortgeschritten, während in ihren Slums und in den Dörfern der ländlichen Regionen zum Teil die blanke Armut herrscht, die Lebensverhältnisse erschreckend sind und Zukunftsperspektiven fehlen. Die Politiker im Lande kümmern sich überwiegend um die größeren Städte und die dort geballt lebenden potentiellen Wähler. In der Folge enden Regierungs- und Verwaltungsstrukturen in der Regel auf Bezirksebene, und Gelder des Staates und über den Staat geleitete Entwicklungshilfe für die Entwicklung in den ländlichen Gebieten kommen (zum Teil auch wegen der immer noch verbreiteten Korruption) auf der Dorfebene und bei den Menschen in der Regel nicht an. In den Dörfern überwiegen noch die traditionellen Stammes-Strukturen, die Dorfältesten und der auf Lebenszeit gewählte Dorf-Häuptling haben das Sagen. Nur wenn sie über gute Beziehungen zu den Familienclans der Regierenden und Reichen verfügen, haben die Häuptlinge genügend Geld, um ihren Dorfbewohnern zu einer Perspektive zu verhelfen, die einen Verbleib im Dorf attraktiv erscheinen lässt. Die verbreitete Landflucht insbesondere der jungen, aktiven Dorfbewohner endet oft genug in den Slums der Großstädte, das über Smartphones und Fernsehen vermittelte Bild des traumhaften Lebens in Europa und speziell Deutschland ist aber inzwischen immer öfter auch Grund für eine Flucht übers Meer nach hier. Lebensgefahren scheuen diese Armuts-Flüchtlinge kaum, denn auch daheim haben sie oft nicht genug zum Überleben.

Da Aktiv für Afrika e.V. sich nicht die Linderung aktueller Katastrophen- und Notsituationen, sondern eine nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe zum Ziel gesetzt hat, haben wir uns für Hilfsprojekte in den ärmlichen Dörfern im Südosten Ghanas entschieden. Hier ist die Not groß, und andererseits kann man mit überschaubaren finanziellen Mitteln innerhalb relativ kurzer Zeit Hilfe zur Selbsthilfe leisten, die bei den Menschen selbst ankommt, zur deutlichen Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse beiträgt und Zukunftsperspektiven vor Ort schafft.

Der Südosten Ghanas, die Region zwischen dem großen Volta-Fluss und -Stausee und der Grenze zu Togo, gehörte bis zum ersten Weltkrieg zur deutschen Kolonie Togo und wurde dann der englischen Kolonie Ghana zugeschlagen. Der vom ghanaischen Kernland trennende Volta-Fluss und sein Überschwemmungsgebiet sind bisher lediglich durch 2 Straßenbrücken überwindbar. Daher kümmern sich die meist aus den Stämmen des Kernlands stammenden Politiker Ghanas oft bis heute wenig um dieses Gebiet. Obwohl sie (mit nur ca. 100km, aber das ist selbst einem Auto eine beschwerliche Halbtagsreise) nicht sehr weit von der Küste, der Industriemetropole Tema und der Hauptstadt Accra entfernt liegen, sind die Dörfer dort überwiegend sehr rückständig im Vergleich zum ghanaischen Kernland. Die meist evangelischen Dorfbewohner leben überwiegend von der Feldarbeit und den stark witterungsabhängigen Ernteerträgen. Das Fortschreiten der Sahel-Zone nach Süden, durch Klimawandel verstärkte Wetter-Unregelmäßigkeiten und die extreme Hitze in der Trockenzeit zwischen Dezember und März verschlimmern die Anbau-Bedingungen zunehmend.

Wenn die Ernteerträge gut sind und den Eigenbedarf übersteigen, verkaufen die Dorfbewohner ihren traditionell angebauten Mais und Kasawa (Maniok) auf den kleineren Märkten der Umgebung, wo Großhändler als Aufkäufer die Preise diktieren. Der Erlös reicht in der Regel allenfalls für nötige Dinge des täglichen Bedarfs. Für Investitionen in größere Geräte, Maschinen oder Fahrzeuge reicht das Geld nicht. Steuern oder andere Abgaben an die Gemeinde, die über ein paar Pesuas (ca. 1/5 Eurocent) als Wassergeld pro Eimer hinausgehen, können diese „Farmer“ kaum aufbringen. Eine Daseinsvorsorge der Gemeinde in Gestalt von Wasser- und Stromversorgung als Basis für eine dörfliche Weiterentwicklung kann die Gemeinde daher auch nicht schaffen, wenn sie nicht von einer Hilfsorganisation dabei unterstützt wird.

Auch wenn wir nicht die ganze Welt verbessern, sondern nur punktuell den Menschen bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und Perspektiven helfen können, so hat sich der Verein Aktiv für Afrika e.V. dennoch zur Aufgabe gemacht, in einigen Dörfern im Südosten Ghanas (Eastern Region) aktive und nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und seine Hilfsprojekte dort unmittelbar vor Ort und persönlich zusammen mit den Einheimischen umzusetzen.

Um das Dorf Nnudu (ca. 10 km nach Osten von der im Landesinneren gelegenen Volta-Brücke entfernt) herum, in dem unsere Projektleiter seit dem ersten Trinkwasserprojekt in 2008 in einem bescheidenen Gästehaus der Gemeinde bei ihren jährlichen Hilfsprojektreisen stets wohnen dürfen, sind wir bisher in einem Umkreis von weniger als 10km aktiv. Auch die aktuellen Hilfsprojektdörfer Aboasa und Kwanjarko liegen dort. Diese Entfernung konnten wir gerade noch von Nnudu aus bewältigen, da wir bisher stets bewusst auf Mietwagen verzichtet haben und uns allenfalls der landesüblichen TroTros (z.B. uralte, klapprige VW-Busse mit 16 Insassen) für Personen- und Materialtransporte in der Umgebung bedienten.

Über Ghana

Informationen aus der freien Enzyklopädie WIKIPEDIA:

Ghana, (früher Goldküste) ist ein Staat in Westafrika, der an die Elfenbeinküste, Burkina Faso, Togo sowie im Süden an den Golf von Guinea (Atlantischer Ozean) grenzt. Ghana ist fast so groß wie das Vereinigte Königreich, mit dessen Geschichte es durch die Kolonialzeit eng verbunden ist […] weiterlesen

 

 



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