Vorbericht Klinikprojekt Aboasa

Kurzbeschreibung als PDF hier downloaden: Kurzbeschreibung Aboasa

Die mit drei Krankenschwestern und zwei Hebammen besetzte Klinik in Aboasa ist Anlaufstelle für 10.000 Menschen. Neben medizinischen Behandlungen und Schwangerenbetreuung einschließlich Geburtshilfe werden auch spezielle Vorsorgeprogramme z.B. für Kleinkinder durchgeführt.
Aufgrund der schlechten Stromversorgung können benötigte Medikamente nicht zuverlässig gekühlt werden und verderben. Bei Dunkelheit und Stromausfall ist die medizinische Versorgung nur sehr eingeschränkt möglich. Eine Solar­stromanlage mit Batteriepufferung soll hier Abhilfe schaffen.

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Ausführliche Projektbeschreibung Solarstromanlage Dorf-Klinik Aboasa/Ghana

Die Buschklinik am Dorfrand von Aboasa liegt im rückständigen Südosten Ghanas und soll die medizinische Grundversorgung für ca. 10.000 Menschen in den ärmlichen Dörfern der Umgebung sicherstellen. Ausgestattet mit drei Krankenschwestern und zwei Hebammen werden bisher Erstuntersuchungen und einfache medizinische Behandlungen an den (zu Fuß, per TroTro oder von Verwandten getragen) eintreffenden Kranken und Verletzten durchgeführt. Komplizierte Fälle und Operationen müssen bisher an 2 Krankenhäuser überwiesen werden, die 20 km und 60 km entfernt liegen und zu denen Angehörige die Kranken dann wieder zur Behandlung transportieren müssen. Dort müssen sie aber für eingehende Untersuchungen und Behandlung, gegebenenfalls Operation und Pflege, Bett, Medikamente etc. vorab bezahlen, so dass viele Kranke und Verletzte dort erst gar nicht erscheinen.

Die verantwortliche Bezirksregierung hat bisher keinen Arzt (zumindest einen Tag pro Woche wie an anderen Orten im Land) in der Buschklinik Aboasa eingesetzt, da dort weder eine zuverlässige Stromversorgung noch eine geeignete Grundausstattung für eine etwas höherwertigere medizinische Versorgung zur Verfügung stehen. Selbst sauberes Wasser wird wohl bisher nur einmal wöchentlich vom Tankwagen in einen Kunststoff-Vorratstank vor dem Gebäude gefüllt und dort bei Bedarf abgezapft.

Von staatlicher Seite wird lediglich das Personal der Klinik von Aboasa (schlecht) bezahlt und ein Zuschuss zu den Kosten von Verbrauchsmaterialien wie Medikamenten, Spritzen und Verbandsmaterial sowie Wasser und Strom gezahlt. Aber selbst darum muss das Klinikpersonal bei den zuständigen Stellen immer wieder fast betteln. Eigentlich sollen die Patienten für alles Übrige selbst zahlen, aber dafür sind sie zu arm. Kein Wunder also, dass Menschen in der Umgebung oft mit schlimmen Narben und Verkrüppelungen herumlaufen.

 

Die Buschklinik Aboasa bietet also bisher eher eine bessere ErsteHilfe-Funktion, Malaria-Schnelltests und einfache Krankheitsbehandlungen an, unter anderem auch spezielle Versorgungsprogramme für schwangere Frauen und Kleinkinder.

Selbst z.B. bei Entbindungen stößt die Hebamme an für uns kaum vorstellbare Grenzen, wenn das Kind zwischen 18 Uhr abends und 6 Uhr morgens kommen will. Flackerndes Kerzenlicht und eine Stablampe mit Batterie sind nun einmal nicht immer ausreichend für die Beleuchtung in schwierigen Situationen, geschweige denn für den Betrieb von Computern und medizinischen Geräten. Die staatliche Stromgesellschaft liefert nur Strom, dessen Spannung zwischen 180 V und 280 V schwankt, sofern er nicht die halbe Zeit ohnehin abgeschaltet wird. Die Vorstandsmitglieder Marianne Schneider-Ortmann und Lothar Ortmann von Aktiv für Afrika e.V., die im Jahr 2014/2015 insgesamt über 4 Monate in verschiedenen Hilfsprojekten in einem anderen Ort in der Region tätig waren, haben selbst erfahren, wie dadurch Leuchten, Wasserpumpen und z.B. Thermostate von Kühlgeräten mit schöner Regelmäßigkeit durchbrennen.

Derzeit bestehen auch dadurch massive Probleme, dass in Aboasa Medikamente aufgrund der schwankenden Stromversorgung im Land nicht zuverlässig gekühlt werden können und in der landestypischen Hitze verderben. Die penibel geführten Patientenakten der Buschklinik werden weiterhin handschriftlich gepflegt und ergänzt, obwohl eine dänische Hilfsorganisation einen PC gesponsert hat. Aber was hilft der, wenn mangels zuverlässiger Stromversorgung beim Erscheinen eines Patienten seine Daten, Vorbehandlungen, Medikamente, etc. nicht abgerufen werden können, geschweige dann, dass eine der Schwestern sich Rat im Internet o. dergl. suchen könnte?

 

Infolgedessen ist das hoch motivierte Klinikpersonal zusammen mit den Dorfältesten von Aboasa im März 2015 an Aktiv für Afrika e.V. mit dem Wunsch herangetreten, dass sie eine batteriegestützte Solarstromversorgung gesponsert haben möchten. Sie haben zugesichert, dass sie dafür notwendige Arbeiten – soweit sie das Know How dafür haben – selbst verrichten und auch Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten übernehmen wollen.

Die Vorsitzende und der Projektleiter von Aktiv für Afrika e.V. haben die Örtlichkeiten geprüft und das Projekt für technisch grundsätzlich machbar befunden. Eine detaillierte Projektvorbereitung, Planung und Kostenschätzung hat Lothar Ortmann anlässlich einer Reise nach Ghana im Feb/Mrz 2016 zusammen mit Einheimischen und möglichen ghanaischen Lieferanten erarbeitet. Bei dieser Gelegenheit auf Wunsch des Klinkpersonals und der Dorfältesten von Aboasa noch um eine hygienisch einwandfreie Wasserversorgung der Klinik erweitert. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit des Projekterfolgs sollen im laufenden Betrieb dann finanzielle Mittel für die Instandhaltung angesammelt werden, die aus Wassergeld für zwei zusätzliche öffentliche Zapfstellen in der Nähe des neu zu errichtenden Trinkwasserbrunnens gespeist werden sollen. Nach erfolgreicher Sicherung der Finanzierung durch Spenden und Sponsoring soll die Projektrealisierung im 4. Quartal 2017 erfolgen.

 

Der bisherigen Grobplanung entsprechend sollen Solarmodule mit ca. 7 kW peak Leistung auf einem Nachbarhaus der Buschklinik installiert werden, um den Tagesverbrauch der Buschklinik an Strom zu produzieren. Der vorhandene, angefangene Rohbau dieses Hauses ist zunächst um ein Dach mit geeigneter Nord-Süd-Neigung zu ergänzen, bevor ein Innenraum mit sicheren Türen und Lüftung ausgestattet und als Solarraum genutzt werden kann. Dort sollen dann langlebige Wechselrichter, Batterieanlage und Strom-Management samt Kontrolleinheiten von der ghanaischen Lieferfirma installiert werden, die möglichst auch Langfristgarantien übernimmt und damit im Bedarfsfall auch Instandhaltungsmaterial im Lande beschafft werden kann. Die Dorfbewohner sollen dann ihren Beitrag z.B. durch unentgeltliches Ausheben eines Leitungsschachtes zum Klinikgebäude, Kabelmontagen und –Anschlüsse leisten. Vom Dorf sollen schon vor Projektbeginn Verantwortliche für Betrieb, Wartung und Instandhaltung benannt werden, die von der Lieferfirma geschult werden und nach Inbetriebnahme der Anlage vom Projektverantwortlichen von Aktiv für Afrika e.V. im praktischen Wartungsbetrieb trainiert werden. Bei der Installation der später erweiterungsfähigen Solarstromanlage und vor allem bei den Stromverteilungs- und Anschlussarbeiten sollen diese Verantwortlichen maßgebliche Arbeiten selbst übernehmen, so dass sie das Entstandene als ihr Werk verstehen und es anschließend sorgfältig betreiben, pflegen und instand halten.

Dieses Konzept hat sich bei der Errichtung der von Aktiv für Afrika e.V. geförderten Solarstromversorgung des Dorfes Nnudu und ihrem Betrieb und Instandhaltung seit März 2015 ausgezeichnet bewährt. Daher verspricht seine Umsetzung auch bei der von den Einheimischen und dem Klinikpersonal gewünschten Solarstromversorgung der Buschklinik Aboasa eine langfristige Nachhaltigkeit der verbesserten medizinischen Versorgung für die ca 10.000 Menschen im Einzugsgebiet.

Nachhaltige Auswirkungen haben die dann jährlich bei der Stromproduktion eingesparten Klimaschadstoffe aber auch auf das weltweite Klima und selbst auf unser Klima in FFB.

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Im März 2016 waren wir zu einer Vorbereitungsreise vor Ort. Ein kleiner Reisebericht ist hier zu finden:



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